Epilog / Остров разбившихся - „Insel der gestrandeten“ / Weiss Viktoriya (Velvichia)
 

Epilog

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Aufgewacht

Aufgewacht

 

Jemand poltert an meine Tür, ich wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen.

„Hey, machen Sie auf! Ich weiß Sie sind Zuhause! Ihr Auto steht vor der Tür! Ich muss Ihnen einen Brief vom Amt zustellen! Wenn Sie nicht öffnen, muss ich nochmal herkommen. Ich wollte nicht aufmachen, schon gar nicht diesen Brief entgegen nehmen. Aber der alte Benni, der Postbote ging und ging einfach nicht. Er wollte bei diesem Schmuddel Wetter sicher nicht noch einmal hier raus fahren, ich hatte Mitleid mit ihm und machte mich ans aufstehen.

„Schon gut Benni, ich komme!“

Noch schlaftrunken torkelte ich zur Tür. Wie zu erwarten, die Post vom Amt brachte nichts erfreuliches mit sich. Ein Anwaltsschreiben, meine Scheidung war Rechtskräftig und eine Anzeige wegen nicht gezahlter GEZ Gebühren. Ich warf alles auf den Tisch neben dem alten Röhrenfernseher, der hatte bereits vor Monaten den Geist aufgegeben.

Dabei fiel mir auf das auf dem Tisch, direkt neben dem Stapel ungeöffneter Post und einem alten, angebissenem Sandwich ein Gefäß stand.

„Das kann einfach nicht sein, das alles war doch nur ein seltsamer Traum!“

Ein kalter Schauer lief mir den Rücken runter. Ungläubig und zugleich neugierig schaute ich mir das goldig schimmernde und einem menschlichem Gehirn ähnlich sehende Gefäß nun genauer an.

„Ha, wenn es aus echtem Gold währe bekäme ich noch etwas dafür.“

Aber wo kommt es her? Ich erinnerte mich an meinen Traum, nein es war nur ein schauriges Märchen was ich vor Jahren einmal gelesen habe. Aber das Gefäß war real, dass ließ sich nicht leugnen, es lag schwer in der Hand und im Inneren war eine Flüssigkeit die an Quecksilber erinnerte. Ich tauchte einen Finger in die Flüssigkeit und probierte sie— sie schmeckte nach nichts, roch nach nichts, sie war einfach geschmack— und geruchslos.

Ich stellte das Gefäß zurück auf den Tisch, ging rüber in die Küche und brühte mir erst einmal einen Kaffee auf.

Während das Kaffeewasser begann zu kochen, hörte ich Meeresrauschen, es kam aus meinem Wohnzimmer. Ich war verwirrt und prüfte ob das Geräusch aus dem Radio, dem Handy oder gar aus dem kaputten Fernseher kommen könne. Aber nein das Meeresrauschen kam tatsächlich aus dem Gefäß, mir wurde unheimlich zumute! Ich verließ schnell den Raum, zog die Tür hinter mir zu und ging zurück in die Küche. Doch das Meeresrauschen wurde lauter! Ich traute meinen Augen nicht, direkt neben der Kaffeemaschine stand nun das Gefäß mir standen die Haare zu berge.

Mit pochendem Herzen verließ ich die Wohnung und lief hinunter auf die Straße.

„Wo war ich nur?“

Ich erkannte weder die Straße auf der ich mich befand, noch die Häuser um mich herum.

Es war eine warme Sommernacht, nur wenige Laternen leuchteten auf diese Straße. Der Vollmond am Himmel warf Schatten und schien silberne Glanzlichter zu verstreuen, man sah sie wohin man auch schaute. Ich hörte hinter mir schnelle Schritte, sie kamen näher und in diesem Moment griff mich jemand von hinten und hielt mir meinen Mund zu.

„Schrei nicht und dir wird nichts passieren!“

Ich erinnerte mich an meinen Traum, dort hieß es in den Erzählungen des Kapitäns:

„du wirst dein Leben rückwärts erleben, mit jedem Schluck aus dem Gefäß“

„aber das ist doch niemals passiert! Nein!“

Im nächsten Moment stand ich wieder in meiner Küche und kochte Kaffee, dass Wasser sprudelte längst kochend und dampfend im Topf. Doch ich war wie in Trans, konnte mich nicht rühren. Das Gefäß stand noch immer, nun wieder still und leise, auf dem Tisch neben dem Stapel der ungeöffneten Post und dem angebissenem Sandwich.

Ich hatte nur einen Finger eingetaucht und probiert, nicht auszudenken was geschehen währe wenn man tatsächlich einen Schluck davon zu sich genommen hätte.

Worum ging es hier eigentlich? Ich hatte deutlich meine Angst gespürt und der Geruch der Hand des Mannes stand mir noch zweifelsfrei in der Nase— widerlich! Der Kaffee kam mir wieder hoch. Ich hatte viele Fragen aber keine Antworten.

„Das Leben rückwärts!“

Naja, ich blickte nochmal auf den Schreibtisch. Neben dem Brief vom Anwalt lag das Schreiben aus der Redaktion, ich brauchte es gar nicht zu öffnen um zu wissen was drin steht, ist sicher nur meine Kündigung.

„Wird es jemals noch vorwärts gehen?“

Ein verbittertes lächeln huschte für einen Moment über seine Lippen. Mein Instinkt als Reporter witterte ein großes Abenteuer, da ist etwas zu holen.

„Zum Teufel mit allem, ich habe nichts mehr zu verlieren!“

Und ich machte mich auf den Weg in das wohl waghalsigste Experiment meines Lebens, so nahm ich einen kräftigen Schluck aus dem Gefäß.

 

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