Prolog
Das Geschehen ereignete sich etwa um die Jahrtausendwende. Nach langer Zeit bekam ich endlich meinen so ersehnten und dringend benötigten Urlaub und fuhr nach Saßnitz auf Rügen. Nichts entspannt mich so gut wie Meeresrauschen und ausgedehnte Strandspaziergänge an Rügens wilder Kreideküste.
Ich war schon einige Zeit dort und konnte bereits die Großstadt mit ihrem Lärm, Staub und ihrer Hektik gut hinter mir lassen.
An einem Abend schlenderte ich, in Gedanken versunken und träumend, trotz offensichtlich regenträchtiger Wolken viel zu weit raus und geriet in einen heftigen Regenguss. Der Weg zurück zu meiner Pension war viel zu weit, daher beschloss ich den Regen unter einem Baum ab zu warten. Ganz in der Nähe befand sich ein Schutz versprechendes, passendes Objekt. So rannte ich los, schlüpfte drunter und stellte fest, da war schon Jemand! Auf mein freundliches Lächeln und staunen über den kraftvollen Regenguss reagierte die Person nicht im geringsten.
Er war mager, hatte längeres, zerzaustes und ungepflegtes Haar, seine glühenden Augen wirkten riesig und waren weit aufgerissen. In der Hand hielt er einen kleinen scharfkantigen Stein und schaukelte sich hin und her und murmelte vor sich hin:
„Ich werde Leben, ich werde leben!“.
Meine Wörter schienen die Person nicht zu erreichen, draußen brauste mittlerweile ein richtiger Sturm und Blitze erhellen den Himmel und des Donners grollen mischt sich mit der tosenden See. Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Magen breit aber im Freien werde ich sicher von einem Blitz getroffen, so dachte ich und beschloss zu bleiben.
Nach einiger Zeit hörte ich ihn wieder reden, ich versuchte ihn noch einmal anzusprechen, leider vergebens, er sprach nur mit sich selbst und mir blieb nur ihm zu zuhören.
Schon nach wenigen Sätzen war ich von seiner Rede gefesselt, er erzählte nämlich seine Lebensgeschichte.
Die ganze Nacht, bis im Osten die Sonne über dem nun so stillen Meer den jungen Tag begrüßte, lauschte ich seiner Erzählung. Mit dem ersten Licht verstummte er und ging fort, der Sturm war lange vorbei ich rannte nach Hause, setzte mich und begann seine Geschichte aufzuschreiben.
Den ganzen Tag, ohne etwas zu essen und zu trinken, schrieb ich wie ein besessener seine Geschichte auf, bloß nichts vergessen! Nichts auslassen sie war es wert!
Nun zu seiner Geschichte.. .
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