V. Kannibalen / Остров разбившихся - „Insel der gestrandeten“ / Weiss Viktoriya (Velvichia)
 

V. Kannibalen

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V. Kannibalen

 

V. Kannibalen

 

Eines Tages jedoch kam es anders als wir uns je zu träumen gewagt hätten. Das Meer erschien an diesem Tag grau und unruhig, der Himmel war von dunklen Wolken verhangen, am Horizont, dort wo die Wolken ins Meer tauchen, verschmolzen Himmel und Wasser zu einem einzigen, bedrohlichem Grau.

Bereits den ganzen Tag fiel leichter Regen zu Boden, alle haben sich in irgendein Versteck verkrochen und niemand bemerkte das kleine Boot, welches am Abend das Ufer der Insel erreichte.

Der Schiffsjunge verbrachte auch den ganzen Tag in seinem selbst gegrabenem Erdloch. Erst am Abend kroch er aus seinem Versteck um seine steifen Glieder zu entspannen. Er war noch nicht weit gekommen als er Schreie hörte und ihn, wie aus dem nichts, ein Schlag traf der ihn augenblicklich ohnmächtig werden ließ.

Als der Schiffsjunge wieder zu sich kam war er auf einem Boot. Zunächst konnte er nichts sehen, seinen Augen waren Blutüberströmt, er konnte sie nicht öffnen, hörte nur die rhythmischen Schläge der Ruder im Wasser. Sein versuch die Augen abzuwischen scheiterte, er war gefesselt. Eine Welle von Panik überkam ihn, er wollt wegrennen, bloß weg von hier, doch all seine Bemühungen blieben erfolglos, er vermochte nur wie ein Wurm auf einem Angelhaken zu zappeln und sich zu winden.

Sein größter Erfolg bestand darin, dass es ihm gelungen war seine Augen aufzureißen. Was er sah ließ sein Blut in seinen Adern gefrieren… er war in die Fänge von Kannibalen geraten!

Genau wie der Kapitän sie beschrieben hat! Doch der Schiffsjunge hatte ihm nicht geglaubt, vieles aus seinen Erzählungen klang höchst interessant und spannend aber nicht glaubwürdig.

Sechs Männer, sie waren groß und wirkten finster, ihre Kleidung bestand aus allerlei zerrissener, europäisch anmutender Kleidung, sicher haben sie die ihren Opfern oder angespülten Leichen Schiffsbrüchiger abgenommen.

Krampfhaft versuchte sich der Schiffsjunge zu erinnern was genau der Kapitän über sie erzählt hatte.

„ Kannibalen sind räuberisch und brutal, sie überfallen kleine Schiffe oder fallen raubend und plündernd über Nachbarinseln her. Ihrem Glaube nach, muss das Fleisch ihrer erbeuteten Opfer zunächst „weich geklopft“ werden bevor es zur weiteren Fleischreifung, eine Nacht lang abhängen soll. So wird es bekömmlicher und vor allem zarter!

Am darauf folgenden Tag werden die Opfer durch aufschlitzen ihrer Kehlen getötet um sie nach dem ausbluten roh zu verspeisen.“

 

Die Männer im Boot bemerkten seine zaghaften Bewegungs-versuche des Aufwachens, sie unterbanden jedes weitere zu sich kommen durch einen Ruderschlag auf seinen Kopf.

Einige Zeit später kam er wieder zu sich, lag mittlerweile auf einem Haufen Reisig, menschlicher Knochen und alten Schuhen, dafür hatten sie scheinbar keine Verwendung. Die Äste drückten sich schmerzhaft in seine Rippen und ein widerlicher Gestank strömte aus dem Haufen. Etwas lebendiges war unter den Ästen verborgen, mit einem ruck ist es ihm gelungen sich auf zu setzen und mit den Beinen die Äste ein Stück auseinander zu schieben— was er nun sah ließ ihm das Blut in seinen Adern gefrieren, unwillkürlich übermannte ihn ein unbändiger Brechreiz! Abertausende Fliegenmaden wogten wie ein Teppich über menschlichen Eingeweiden und fraßen.

 

In seinem ersten Reflex versuchte er weg zu robben, wollte nur weg fiel aber nur auf die Seite. Der Geruch wurde intensiver, er konnte nicht mehr an sich halten und musste sich übergeben. Sein Mund war voll halb verdauter Speisereste und Magensäure.

Sein Gezappel blieb nicht unbemerkt, die Kannibalen kamen um nach ihm zu sehen und begannen sogleich den „Fleischreifungs prozess“ einzuleiten.

Der Schiffsjunge wurde auf eine Freifläche gezerrt und einige Männer, mit Stöcken und Speeren bewaffnet, versammelten sich um ihn. Nach einigen Schlägen wurde sein Empfinden dumpf. Um ihn herum verschwamm alles und er fühlte sich schon nicht mehr Real. Doch das herumschupsen willenlosen Fleisches schien die Kannibalen nicht zufrieden zu stellen, einer stach mit seinem Speer nach dem Schiffs-jungen, wie tausend Messerstiche empfand er den Schmerz der klaffenden Wunde und die Realität hatte ihn wieder! Mit all seinen Empfindungen. Sein ganzer Körper war eine einzige, klaffende Wunde, seine Haut war an allen nur erdenklichen Körperstellen abgeschürft und jedes noch so winzige Sandkorn reizte erneut einen Schmerzimpuls, jedes Steinchen mit seinen Kanten brachte ihm ein Bild von tausenden, in seine Wunden schneidende Rasierklingen vor Augen.

Er schrie auf und keuchte Blut aus seiner Kehle hervor, seine Schreie versetzten die Kannibalen in Rage und die auf ihn niederprasselnden Schläge und Speerstiche regneten nur so auf ihn herab.

 

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